MUSA, Wien (A)

11. 03. 2016 – 19. 03. 2016
Gruppenausstellung
DIE SCHULE DES REICHTUMS.

Eine Klasse der Schule von Kyiv | Kyiv Biennal 2015
kuratiert von Hedwig Saxenhuber und Georg Schöllhammer

IMG_4535 Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

Franz Kapfers Installation reagiert auf ein Denkmal, das 2013 am Wiener Leopoldsberg errichtet wurde und „Den ukrainischen Kosaken, den Mitbefreiern Wiens“ gewidmet ist. Das Denkmal ist ein Geschenk eines ukrainischen Politikers, der sich für die Orange Revolution und die Westöffnung eingesetzt hatte.

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Titel Steppenbeuter rekurriert auf eine historische Bezeichnung für die sommerlichen, regelmäßig stattfindenden Beutezüge der Kosaken. Die Darstellung der Kosaken ist reduziert auf das Motiv der Trauer. Die Symbolik folgt den Stereotypen, die in einer nationalromantischen Lesart den „wahren ukrainischen Kosaken“ ausmachen: Mut, Religion, Kampferfahrung (Verletzungen), Rang, Ordnung, die Darstellung als lebensfrohen, unerschrockenen, sinnlichen Musiker. Das Denkmal wurde mittlerweile zu einem Identifikationsort für in Wien lebende UkrainerInnen und MigrantInnen.

Kapfer verwendet in der Installation neben stilisierten Zitaten auf dem Denkmal unter anderem T-Shirts, die derzeit in der Ukraine angeboten werden und die gleiche Symbolik des „ukrainischen Kosaken“ aufweisen. Die Sprüche auf den T-Shirts bedienen sich jedoch einer offen nationalistischen bisweilen faschistischen Sprache. Zudem verweist Kapfer mit aktuellen Zeitungsausschnitten auf politische und wirtschaftliche Machtkämpfe. Viele der Artikel berichten von in der Ukraine involvierten Unternehmern und Oligarchen, die unter dem Verdacht der Wirtschaftskriminalität stehen.
 

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016

Franz Kapfer, Steppenbeuter, 2016